Metapakete sind spezielle Binärpakete, die keine Daten, sondern lediglich Abhängigkeiten auf andere Pakete beinhalten. Genauer erklären wir Ihnen diese Paketvariante unter „Übergangspakete, Metapakete und Tasks“ in Abschnitt 2.7.2, „Übergangspakete, Metapakete und Tasks“.
Sehr nützlich sind Metapakete genau dann, wenn Sie immer wieder eine bestimmte Kombination von Paketen benötigen, bspw. um eine Reihe gleichartiger Systeme zu pflegen. Definieren Sie einen LAMP-Server bestehend aus Linux, dem Webserver Apache, dem Datenbankmanagementsystem MariaDB und der Programmiersprache PHP über das Metapaket namens meta-lamp, enthält dieses bspw. die Abhängigkeiten zu den vier Paketen apache2, mariadb-server, mariadb-client und php. Installieren Sie später das Metapaket meta-lamp, werden diese Abhängigkeiten von der Paketverwaltung aufgelöst und die genannten Pakete samt deren Abhängigkeiten installiert.
Für die Benennung von eigenen Metapaketen gibt es keine Festlegung — Namenskonflikte mit Paketen aus eigenen Repositories sind daher nie vollständig auszuschliessen. Im offiziellen Bestand finden sich Pakete, die den Namen der Einrichtung tragen, an denen das Paket entstanden ist. Dazu gehören bspw. dphys-config [Debian-Paket-dphys-config] und dphys-swapfile [Debian-Paket-dphys-swapfile], die beide das Departement für Physik der ETH Zürich beigesteuert hat. Vielleicht ist dieses Namensschema auch für Sie nützlich.
In diesem Kapitel lernen Sie, wie Sie ein Metapaket für den Midnight Commander erstellen [mc]. Hier heißt dieses schlicht und einfach meta-mc. mc setzt sich aus zwei Paketen zusammen — mc [Debian-Paket-mc] für die Binärdateien und mc-data [Debian-Paket-mc-data] für die architekturunabhängigen Datendateien.