Kapitel 29. Cache-Verzeichnis auf separater Partition

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, entweder das gesamte Verzeichnis /var oder nur den Paketcache unter /var/cache/apt/archives/ von den restlichen Partitionen in Ihrem Linuxsystem zu trennen. Die darin abgespeicherten variablen Daten sind in Bezug auf deren Größe und Menge (d.h. die Anzahl der Inodes für die Dateien) nicht vorhersehbar und schwanken. Aktualisieren Sie Software auf Ihrem Linuxsystem, möchten Sie verhindern, dass das Herunterladen der neuen Pakete Ihren Rechner durch ein vollbelegtes Dateisystem in der Benutzung ausbremst.

Auf Computern, bei denen das Betriebssystem entweder auf einer Solid State Disk (SSD), einer CompactFlash- oder Secure Digital Memory Card (kurz CF- bzw. SD-Karte) als einzigem Medium bereitsteht, möchten Sie die Anzahl der Schreibzugriffe möglichst reduzieren. Je seltener diese stattfinden, umso länger bleibt Ihnen der malträtierte Datenträger erhalten. Entsprechend lohnt sich hier ein Auslagern in einen externen Bereich. Das kann beispielsweise ein Share eines NFS-Servers sein, aber auch eine nur im Arbeitsspeicher existierende tmpfs-Partition[32]. Während für erstgenanntes ein schnelles lokales Netzwerk sowie die passende Infrastruktur Voraussetzung ist, zählt für die tmpfs-Partition im wesentlichen der verfügbare RAM.

Als erstes stellen wir Ihnen vor, wie Sie aus dem Verzeichnis /var/cache/apt/archives/ eine RAM-basierte tmpfs-Partition erstellen. Danach besprechen wir, wie Sie einen Paketcache als separate Partition oder lediglich als Unterverzeichnis auf einer anderen Partition einrichten.



[32] tmpfs (englisch für temporary file system) ist ein Dateisystem, das in vielen unix-artigen Betriebssystemen als verbesserter Ersatz für eine RAM-Disk eingesetzt wird. Im Gegensatz zur RAM-Disk, bei der realer Arbeitsspeicher verwendet wird, wird bei tmpfs virtueller Arbeitsspeicher statt der Festplatte als Speicher benutzt. (Quelle: Wikipedia)